Noch mehr Naturkautschuk-Kauspaß

„Eigentlich“ würde ein Kong als Grundausstattung für den vierbeinigen Kau-Fan völlig ausreichen. Und trotzdem: Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, der wird auch die Abwechslung lieben. Jede Variation ist aus Hundesicht spannend und bietet geistige Anregung – denn es ist immer eine etwas andere Strategie erforderlich, das Futter herauszuarbeiten. Und: Auch wir zweibeinigen „Versorger“ unserer Hund können bei der Füllung der unterschiedlichen Naturkautschuk-Spielzeuge unserer Kreativität freien Lauf lassen.

Wir haben ein paar weitere futterbefüllbare Kauspielzeuge (inzwischen übrigens nicht mehr nur aus Naturkautschuk) getestet.

Übrigens: In den Test haben wir vor allen Dingen solche Spielzeuge aufgenommen, die uns in Bezug auf Haltbarkeit und Robustheit überzeugt haben – und die unkompliziert in der Spülmaschine wieder zu reinigen sind. Mehrfachnennungen bestimmter Hersteller haben somit nichts damit zu tun, dass wir gesponsort sind – sind wir nämlich nicht :-)

Allerlei Hohles

Futter aus Hohlräumen herausarbeiten: Das ist das Prinzip der folgenden Spielzeuge.

Der Toppl: neuer Stern am Hundehimmel

Besonders überzeugt hat uns als Neuerung der letzten Zeit der Toppl des Herstellers WestPaw. Er sieht tatsächlich aus wie ein kleiner Topf, ist erhältlich in zwei Größen und ist mit seiner etwas größeren Öffnung etwas leichter zugänglich als der Kong. Besonders sympathisch: Er wird beworben als ungiftig, schadstoffarm, latexfrei und ist hergestellt aus 100% recycelbarem Kunststoff. Dazu ist er erstaunlich robust und – natürlich – spülmaschinenfest.

Übrigens: Den großen und den kleinen Toppl kann man auch prima ineinanderstecken. Dadurch wird – bei Befüllung mit  trockenen Bröckchen – entweder ein Futterball aus dem Toppl (das Futter kann dann durch das Loch in der Seitenwand des größeren Toppls herausfallen). Bei Füllung mit Feuchtfutter muss der Vierbeiner  erst den Deckel abnehmen, um heranzukommen. Herzlichen Dank an Angelika Reiche, die uns das Video  dazu zur Verfügung gestellt hat!

https://www.facebook.com/angelika.reiche.3/videos/1027709000716003/

Dental-Kong

Der Dental-Kong, geformt wie eine Hantel und innen hohl, kann mit seinen zwei Seitenöffnungen natürlich nicht annähernd so fest gestopft werden wie die klassischen Kongs. Trotzdem kann er Ihrem Vierbeiner jede Menge Schleck-Vergnügen bieten:

• Eine Schicht von Leberwurst, Erdnussbutter, Frischkäse und Scheibenkäse an die Innenwände gestrichen oder gedrückt, regt selbst „Brachialkauer“ häufig dazu an, sich vorsichtig ans Ausschlecken des Innenlebens zu begeben.

Unten Rechts im Bild sehen wir Otterhound-Dame Belanca mit ihrem Dental-Kong. Anke Hallers Tipp für die Füllung von Belancas Naturkautschuk-Spielzeug:

• Flocken in einer Suppe (z.B. Hühnersuppe) einweichen. Masse in den Dental-Kong füllen, nach Belieben noch durch größere Leckerlis bzw. Futterbrocken ergänzen, einfrieren und in gefrorenem Zustand als Hundeeis servieren.
• Auch Hundeeis aus zerkleinertem und eingefrorenem Dosenfutter erfreut sich bei Belanca großer Beliebtheit..
• Eine Variante mit Käse überbackener Flocken aus der Mikrowelle (Achtung: Inhalt muss vor dem Servieren erst vollständig erkaltet sein!) steht bei Belanca, die nicht so ausdauert knabbert, nicht so hoch im Kurs. Für einen engagierten, ausdauernden Kauer wäre sie vermutlich genau das Richtige gewesen.

Den Dental-Kong gibt es in dieser Form in zwei Größen. Sie sind eher auf mittlere bis große Hunde zugeschnitten.

Kong Biscuit-Ball

Es gibt ihn in verschiedenen Größen (Durchmesser 6 cm für kleine bis mittlere und Durchmesser 10 cm für mittlere bis große Hunde). In den Öffnungen an den Seiten kann man Hundekekse, Kaustangen und Ähnliches verkeilen, der Ball selbst kann z.B. mit Trockenfutter gefüllt werden und wie ein Futterball benutzt werden (funktioniert vor allen Dingen bei dem kleinen Modell). Da die Seitenöffnungen relativ groß sind, fallen Kekse und Futter, wenn sie nicht gut genug verkeilt sind, relativ schnell heraus. Dafür passt die Hundezunge gut hinein – und das können Sie ausnutzen: Streichen Sie den Ball von innen mit Brotaufstrich (Quark, Ernussbutter, Leberwurst etc.) ein, verkleiden Sie die Wände mit ein wenig Käse – und fertig ist der Schlemmerspaß!

Wie das funktioniert zeigt im Bild Biscuit-Ball-Fan Pius. Sein Frauchen Angie Bräunig schreibt über ihn: „Pius ist ein wahres Monster wenn es ans Fressen und Kauen geht. Für den Pedigree Rask braucht er gerade mal 33 Sekunden (!), Schweineohren (Typ extra groß) reichen knappe 8 Minuten… Aber wenn ich ihm sein Futter (passt ca. 1/2 Portion rein) mit Babybrei (davon haben wir Dank unserem jüngsten Familienmitglied gerade öfter mal was übrig ;o) kunstvoll in den großen Bisquit-Ball stopfe, braucht er sage und schreibe fast 30 Minuten!!! Wenn es nur für „zwischendurch“ ist, krümle ich meist Reiswaffeln zu den leckeren Sachen dazu, damit es nicht so viele Kalorien sind ;o) Passt halt doch einiges rein, in den großen Ball!“ Finden wir auch. Nachmachen lohnt sich!

Auch unser Brachial-Kauer Border Collie Coda kommt mit dem Biscuit-Ball gut klar. Er hat bislang all seinen Kau-Attacken standgehalten.

Kong Goody Bone

Der sogenannte „Goody Bone“ bietet sehr nette und vielfältige Variationsmöglichkeiten:

• Er lässt sich an an beiden Enden mit Essbarem füllen – vorzugsweise solchen Dingen, die man ein wenig in den Ritzen festdrücken kann.
• Perfekte „Fast-Food-Füllungen“ wurden übrigens im Aldi Nord gesichtet. Die passend geformten Kaustangen müssen nur in die richtige Größe gebrochen werden (vorher kurz anschneiden, dann klappt’s mit der richtigen Länge) – und fertig ist das Kau-Vergnügen.

Was die Robustheit angeht, so bewegt sich der Goody Bone – ebenfalls ein Kong Produkt – im Mittelfeld und kommt an den klassischen Kong natürlich nicht heran. Benutzbar ist der Goody Bone, den es zum Zeitpunkt unserer Tests nur in einer Größe gab, von großen wie von kleinen Hunden.

Ein Test mit Brachial-Kauer Coda (Bilderserie) zeigt: Der Goody Bone hält einiges aus, trägt allerdings nach mehrmaliger Massiv-Bearbeitung (er kaute von außen darauf herum) einen kleinen Riss davon – und das sowohl in der roten (für „Normalkauer“) als auch in der schwarzen (für „Extremkauer“) Variante. Für Beagle-Dame Asta, eine gemäßigte Kauerin, schien der Goody Bone unzerstörbar zu sein, und sie schleckt genussvoll die verschiedenen Füllungen (z.B. zerdrückte Kartoffeln, in die Ritzen gestrichene Leberwurst oder Erdnussbutter) aus den Enden.

Das Bild rechts zeigt die 14 Wochen alte Teddy: Hier sorgte ein gefüllter Goody Bone dafür, dass sich Teddy während eines aufregenden Besuches bei Freunden wohl fühlen und beruhigen konnte. Dieses Bild schickten uns Marianne Keuthen und Simone Dittrich.

Goody Ship

An einem holländischen Verkaufsstand einer Hundeschau entdeckten wird das Kong Goody Ship: Eine kleine runde Scheibe mit einer Einzelöffnung, die denen des Goody Bone ähnelt, nur eben nicht so tief. Es stand nur in einer Größe zur Verfügung und eignet sich eher für kleine Hunde. Die ersten Tests mit Vorsichtig-Kauerin-Asta verliefen gut: In die Öffnung haben wir ein wenig Leberwurst gestrichen, dann zwei Frolic-Mini hereingedruckt (passgenau). Asta hat etwa 15 Minuten dafür gebraucht, die Öffnung zu leeren.

Ufos zum Vernaschen

Die „Ufos“ unter den Kauspielzeugen gibt’s inzwischen von verschiedenen Herstellern, in verschiedenen Farben und verschiedenen Größen, unter Namen wie „Twist’n Treat“ oder „Snack Roller“. Das Prinzip ist immer das gleiche: Zwei Hälften lassen sich zu einem „Sandwich“ zusammenschrauben. Besonders praktisch: Dadurch lässt sich der Schwierigkeitsgrad variieren! Sehr schüchterne und zurückhaltende Vierbeine können sogar erst aus den offenen Hälften schlemmen, bevor sie vorsichtig und mit großer Öffnung aufeinandergesetzt werden. Profis finden ihre Herausforderung, wenn die Öffnungen eng zusammengeschraubt sind.

Hinterher lässt sich alles – wieder auseinandergeschraubt – in der Spülmaschine reinigen. Soft-Kauerin Beagle-ine Asta nutzt den Twist’n Treat mit Begeisterung und ohne Verschleiß-Erscheinung, und auch viele „mäßige Kauer“ sind schon gut damit klar gekommen.

Ein positiver Testbericht erreichte uns auch von Birgit Lotze und Labrador Einstein (im Bild rechts). Der zum Aufnahmezeitpunkt 11 Monate alte Labrador vergnügte sich zum Zeitpunkt ihrer Mail bereits 4 Wochen am Snack-Roller – das Kauen ist für ihn nicht nur eine tolle Beschäftigung während des Alleine Bleibens, sondern nach einer Kreuzband-OP auch ein ganz besonders wertvolles und ausgleichendes Hobby. Birgit Lotze setzt den Snack-Roller sowohl ausschließlich mit Trocken-Leckerlies als auch z.B. mit Quark ein. Bislang hat er allen Knabberversuchen standgehalten.

Dental-Spielzeuge: Knabberspaß für Softkauer

Das Prinzip der sogenannten Dental-Spielzeuge: Sie haben außen Rillen, in die Essbares hingedrückt oder gestrichen werden kann. Wir haben einige Modelle ausprobiert:

Kong Stuff-a-Ball

Das bislang robustete Dental-Spielzeug, mit dem sogar viele kräftige Kauer gut klarkommen! Wichtig ist es, hier auf die geeignete Größe zu achten. Während unser Extrem-Kauer Border Collie Coda es innerhalb kürzester Zeit schaffte, in den Stuff-a-Ball Größe „M“ einen Riss hineinzubeißen, hielt das Modell „L“ seinen Kau-Attacken bislang stand. Auch auf Seminaren haben wir die großen Stuff-a-Balls mit kräftigen Kauen erfolgreich getestet.

Eine Füllung von hineingedrückten Schmackos und Käsestreifen beschäftigt Coda etwa 20 Minuten lang. Unsere Beagle-ine Asta benutzte ihr kleineres Modell des Stuff-a-Balls zusätzlich als (geräuscharmen und möbelfreundlichen) Futterball für Trockenfutter bzw. Hundekekse.

Kong Dental-Stick und Jumping-Jack

Der Kong Dental-Stick (Stange mit Rillen) sowie der Jumping Jack (quasi zwei Dental-Sticks überkreuz) sind beide relativ weich. Für „Soft-Kauer“ wie Beagle-ine Asta sind sie ein idealer Schlemmerspaß. Hunde wie Aste können sehr lange Spaß an Dental-Stick und Jumping-Jack haben. Anders sieht das bei „Brachial-Kauern“ wie unserem Border Collie Coda aus: Der große Dental-Stick hielt der massiven Bearbeitung nicht Stand – schon nach der ersten Füllung wies das Spielzeug einen Riss auf.

Hunter Dental Clean

Dieses leicht futuristisch anmutende Kau-Spielzeug von Hunter haben wir uns aus reiner Neugier bestellt – und gleich ein wenig damit experimentiert.

Die Zwischenräume und Rillen wurden mit Käsestückchen, Leberwurst und Erdnussbutter gefüllt und anschließend den vierbeinigen Probanten (jeweils auf einem Handtuch als „schmierfreundliche“ Unterlage) serviert.

Die „Behandlung“ der Kauspielzeuge fiel aus wie erwartet: Beagle-ine Asta versuchte, überwiegend durch Schlecken und vorsichtiges Nagen an die Leckereien in ihrem Modell Größe „M“ zu gelangen. Border Collie Coda bevorzugte die brachiale Art und bearbeitete seinen Dental Clean Größe „L“ wie gewohnt: durch intensives Daraufbeißen. Was uns bei Asta nicht überraschte, erfreute uns bei Coda umso mehr: Der ersten intensiven Kau-Attacke von etwa 20 Minuten Dauer hat das Dental-Spielzeug ohne jeden Schaden standgehalten. Allerdings gelang es beiden Hunden nicht, alle Zwischenräume komplett zu leeren – da wird aber sicher die Übung den Meister machen. Die Reinigung in der Spülmaschine funktionierte gut, wobei man vorher die gröbsten Reste aus den Zwischenräumen entfernen sollte. In weiteren Versuchen jedoch erwies sich, dass der „Dental Clean“ ein kurzes Vergnügen für „Brachialkauer“ sein kann. Es kommt vor, dass einzelne Ringe sich bei intensiver Bearbeitung lösen.

Gesamt-Test-Fazit

Generell lässt sich festhalten, dass die Dental-Spielzeuge längst nicht so widerstandsfähig wie die robusten Kong-Kegel sind. Für extreme Kauer wie z.B. unseren Test-Border Collie Coda eignen sich längst nicht alle Modelle – zu schnell können sich Risse im Kautschuk bilden. Eher mäßige Kauer wie Test-Beagle-ine Asta kommen damit jedoch hervorragend klar. Für sie sind die Dental-Spielzeuge eine äußerst attraktive Abwechslung im „Kau-Alltag“.

Spaß mit Gitter- und Wabenbällen

Und natürlich gibt’s noch viel viel mehr. Kauen ist „in“ und immer weitere Formen der Naturkautschuk-Kau-Spielzeuge erobern den Markt. Wovon wir – auf den zweiten Blick – richtig begeistert sind: Gitter- und Wabenbälle in den verschiedensten Größen und Formen – so, wie es sie beispielsweise lange Zeit aus der Serie „Boomer“ des Herstellers Karlie gab (z.B. unter dem Namen „Boomer Football Cube“ oder „Boomer Cube“) bzw. derzeit unter anderem vom Hersteller „JW“ angeboten werden (einfach googlen nach „Gitterball“ oder „JW Gitterball“).

Was Sie damit, je nach Größe der Öffnungen und Waben, tun können:

• in die Öffnungen Leckerbissen regelrecht „hineinweben“,
• Hundekekse in den Öffnungen verkeilen,
• mit Futter gefüllte Papprollen von Klo- oder Küchenpapier durch die Öffnungen schieben oder weben,
• ins Innere der Wabenbälle Packpapierpäckchen hineinstopfen, die wiederum mit je einem Stück Futter oder Hundekeks gefüllt sind,
• ins Innere einen Leckerbissen (z.B. Stück Trockenpansen oder Hundekeks) hineinstopfen, der so groß ist, dass Sie ihn (durch Auseinanderziehen der Öffnungen) zwar hineinschieben können, Ihr Hund ihn aber nur durch Zerbeißen wieder hinausbekommt.

Noch ein Tipp: Je größer die ei- oder ballförmigen Spielzeuge, desto robuster und langlebiger sind sie. Gerade dann, wenn Sie sie mit Packpapier-Päckchen füllen möchten, können Sie also auch für Ihren kleinen Hund die großen Modelle nehmen!