Anwendungsbereiche & Trainingstipps
Wann immer es darum geht, dass eine Futtergabe besonderes attraktiv, besonders lang andauernd oder besonders beruhigend sein soll, schlägt die große Stunde der Tube!
Die Einsatzbereiche
In Situationen wie diesen erfreut sich die Tube besonderer Beliebtheit:
- als Jackpot für eine tolle Leistung im Training oder auf dem Spaziergang (z.B. ein erfolgreicher Rückruf aus schwieriger Situation)
- als attraktives Hilfsmittel zur Gegenkonditionierung im Begegnungstraining: Wann immer ein Hund / Jogger / Radfahrer des Weges kommt (und nur dann), wird das höchst attraktive Tuben-Buffet eröffnet – und Ihr Hund darf daran nuckeln, während er (aus sicherer Distanz) den bisherigen „Feind“ vorüberziehen lässt. Gute Voraussetzungen, dass sich die Gefühlslage des Vierbeiners künftig ändert.
- zum „Stationieren“ des Hundes beim Tierarzt oder Physiotherapeuten: Wöhrend der Vierbeiner an der Tube lutscht, kann an seinem Körper „manipuliert“ werden (siehe Bild mit Beagle-Dame Asta während ihrer isometrischen Übungen). Medizinische Prozeduren, Behandlungen und Co. und werden so im Idealfall nicht nur ruhig erduldet, sondern auch noch positiv belegt.
- zum Spielespaß auf dem Spaziergang: etwas Leberwurst-Quark an einen Baumstamm oder eine Mauer „geklebt“, und schon erreichen Ihre Suchspiele im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz neue Dimension (nämlich die dritte!)
- zum Befüllen von Kauspielzeugen unterwegs und auf Reisen: Ihr Reservoir für schmackhafte – und damit meist schmierige – Kong-Füllungen können Sie ab sofort in der Tube transportieren. Sie sind damit perfekt ausgerüstet für Situationen, in denen Sie Ihren Hund mitnehmen und sich von ihm wünschen, dass er sich ruhig verhält (z.B. bei der Autofahrt, im Restaurant, auf einem Seminar…)
…und noch mehr Aktionsfelder
Auf weitere Anwendungsbereiche wiesen uns unsere SPASS-MIT-HUND-Leser hin:
- Lisa Maier setzt die Tube ein, um ihren lebhaften Vierbeiner beim Agility-Turnier zu beruhigen. Statt kreischender Aufregung heißt es während der Parcours-Begehung (da hält ein Helfer dann die Tube) oder kurz vor dem Start: Tuben-Nuckeln!
- Bei Anja Seefeldt kommt die Tube auch dann zum Einsatz, wenn Hund und Mensch „stadtfein“ unterwegs sind. Anstelle fettiger, schmieriger Hände und Jackentaschen sind dann Belohnungen aus Tube oder Kruke angesagt.
- SPASS-MIT-HUND-Leserin Jenny nutzt die Tube im Tricktraining, um die Dauer, die der Hund in der gewünschten Position verharrt, zu verlängern. Durch die Tube kann eine – vergleichsweise – lang anhaltende Belohnungsgabe in der gewünschten Position erfolgen.
- Sabine Fries hat mit den selbst-kreierten Tuben-Inhalten eine Belohnung gefunden, mit der Border Collie Balu auch im Training zu begeistern ist – die herkömmlichen Leckerchen mag er nicht.
Trainings-Spezialtipp: „Tuuuube“ als Markersignal für lange Belohnung
In manchen Situationen ist es unglaublich praktisch, dem Hund eine lang andauernde Belohnung präsentieren zu können. Nicht nur dann, wenn ein „Jackpot“ als besonders attraktive Belohnung gegeben werde soll. Auch, wenn es darum geht, schwierige Situationen positiv zu belegen und regelrecht „schönzufüttern“. Beispiel: Hund fürchtet sich vor entgegenkommenden Spaziergängern mit Hut oder Stock oder vor vorbeifahrenden Traktoren. Tauchen die „Herausforderungen“ auf, darf so lange an der Tube genuckelt werden, bis sie vorbei sind – dann schließt das „Buffet“ wieder. Das große „Plus“ der Tube:
- Das lange Nuckeln an der schmackhaft gefüllten Tube ist nicht nur besonders attraktiv und sorgt dafür, dass die Situation als positiv empfunden wird.
- Das lange Nuckeln wirkt dazu auch noch beruhigend: Kauen, schlecken, nuckeln, schlucken gehören zu den Aktivitäten, die Ruhe fördern. Je länger der Hund sich damit befasst, umso größer der Beruhigungseffekt.
Speziell dann, wenn die Tube zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden soll, ist es ideal, das Tubennuckeln in entspannten und „unverfänglichen“ Situationen positiv aufzuladen und zudem noch mit einem speziellen „Markersignal“ zu verknüpfen: einem Wort, dass dem Hund ankündigt „Tube kommt – jetzt ist Nuckeln angesagt“. Das geht so:
- Überlegen Sie sich ein Wort, mit dem Sie Ihrem Hund zukünftig ankündigen: „Tube kommt!“. Das könnte zum Beispiel ein langgezogenes „Tuuuube“ sein.
- Stecken Sie sich die Tube in die Tasche oder legen Sie sie auf einen Tisch. Wenn Ihr Hund gerade in der Nähe ist, sagen Sie „Tuuuube“, nehmen Sie sofort DANACH die Tube zur Hand (es ist wichtig, dass Sie sie noch nicht vorher herausholen!) und lassen Sie Ihren Hund 1 Minute daran nuckeln.
- Wiederholen Sie das mehrmals. Nehmen Sie sich für das „Aufladen“ der Tube ruhig ein paar Tage Zeit.
- Sie merken, dass Ihr Hund sichtlich erfreut auf das Wort „Tuuuube“ reagiert und genau weiß, was kommt, wenn Sie das Wort sagen? Dann ist Ihr „Tuben-Markersignal“ reif für den Ernstfall.
Vorteil: Mit Ihrem Tuben-Markersignal können Sie punktgenau den „Auslöser“ markieren, der für das Erscheinen der Tube verantwortlich ist. Beispiel: Hund erblickt den unheimlichen Spaziergänger mit Hut – und genau in dem Moment ertönt das „Tuuuube!“ (und anschließend wird die Tube gezückt). Die Folge: Im Idealfall gerät der Hund genau in dem Moment, in dem er den Spaziergänger erblickt und das „Tuuuube“ ertönt, in freudige Erwartung, in Fressstimmung, und Sie rufen sogar noch die Entspannung dabei ab, die Ihr Hund bislang beim Tubennuckeln empfunden hat. Eine gute Voraussetzung dafür, dass sich seine Gefühlslage künftig ändert: Weg von „finde ich unheimlich“ in „fühlt sich irgendwie angenehm an“.
Hilfreich dabei: Damit Ihr „Tuuuube“ die entspannende Wirkung nicht verliert, laden Sie das Signal zwischendurch immer mal wieder in entspannter Situation neu auf.