Und gleich noch einmal wird der Eimer zum Turngerät: zum Elefantenpodest, auf das der Hund seine Pfoten setzt – und um das er sich vielleicht sogar mit der Hinterhand dreht! Herzlichen Dank gleich mehreren Hund-Mensch-Teams für diese Anregung: Petra Riedinger mit Snoopy, Claudia Steimkamp mit Choci, Elisa Schüle mit Teka sowie Barbara Otto mit Paris, Balin und Bullet.
Das Zubehör
Sie brauchen:
- einen stabilen, möglichst standfesten umgedrehten Eimer, der es gut aushalten würde, wenn Ihr Hund seine Vorderpfoten obendrauf setzt – und auf den Ihr Hund auch tatsächlich bequem aufsteigen kann; kleinere Hunde kommen oft mit einer Badezimmer-Trittstufe (siehe unten rechts im Bild Hündin Choci) oder einer umgedrehten Schüssel besser klar!
- für den Anfang zusätzlich mindestens 1 deutlich flacheres Podest
So kommen die Hundepfoten auf den Eimer
Ein Schritt-für-Schritt-Aufbau macht’s möglich:
- Beginnen Sie zunächst mit dem niedrigen Podest und versuchen Sie, mit Futter in der Hand Ihren Hund dazu zu bewegen, eine und später auch zwei Pfoten auf das Podest zu setzen. Clicker-erfahrene Hund-Mensch-Teams nehmen diese Aufgabe im freien Formen in Angriff: Wenn der Hund Interesse am „Podest“ zeigt: clicken und belohnen. Wann immer der Hund eine Pfote darauf setzt: Click und Jackpot. Sobald regelmäßig eine Pfote auf dem Podest steht, wird idealerweise in Position geclickt und belohnt (also während die Pfote noch auf dem Hocker liegt) und anschließend die Gewichtsverlagerung in Richtung Nachziehen der zweiten Pfote geclickt und belohnt – bis dass regelmäßig beide Pfoten auf dem Podest stehen.
- Wenn Ihr Hund sich zunächst auch mit dem niedrigen Podest schwer tut (einfach, weil diese Übung sehr ungewohnt ist), halten Sie Ausschau nach etwas noch Flacherem (beispielsweise eine zusammengefaltete Wolldecke oder sogar anfangs ein ganz flaches Tisch-Set) und beginnen Sie zunächst damit.
- Das klappt mit dem flachen kleinen Podest? Dann darf Ihr Podest eine Nummer höher werden – und Sie probieren ob es unverändert gelingt, Ihren Hund dazu zu bewegen, seine Pfoten darauf zu setzen. Das geht so lange weiter, bis Sie die gewünschte „Endhöhe“ erreicht haben (das kann, muss aber nicht der Eimer sein!). Achten Sie gerade bei den höheren Podesten auf Rutsch- und Standfestigkeit! Die Sicherheit Ihres Hundes steht immer an erster Stelle!
- Wenn Ihr Hund so weit ist, dass er jedes Mal fast selbständig mit den Vorderpfoten das Podest erklimmt, können Sie ein Wortsignal (zum beispiel „auf“) dafür einführen, das Ihrem Hund sagt: „Jetzt die Vorderpfoten auf das Objekt legen, auf das Herrchen oder Frauchen zeigt“.
- Wenn Sie Ihr Spiel später auch mit anderen „Podesten“ (zum Beispiel Baumwurzeln und Steinen auf dem Spaziergang) ausprobieren möchten, muss Ihr Hund diese Übertragung erst lernen. Es kann sein, dass Sie noch einmal kurz den Grund-Übungsaufbau durchlaufen müssen.
Und wie kommt Bewegung ins Spiel?
Die ganz hohe Schule und mit viel Körperbeherrschung verbunden ist es, wenn der Vierbeiner mit den Vorderpfoten auf dem Podest stehen bleibt – und sich mit der Hinterhand einmal um das Podest herum dreht – also tatsächlich, wie es die Elefanten im Circus tun (oder Beagle Snoopy unten im Video)!
- Dafür stehen Sie Ihrem Hund zunächst frontal gegenüber, wenn er mit den Vorderpfoten auf das Podest steigt. Belohnen Sie ihn so, dass er mit den Vorderpfoten auf dem Podest stehen bleibt.
- Schauen Sie, ob Sie Ihren Hund durch kleine, seitliche Schritte (kreisförmig zum Podest bzw. Eimer) dazu animieren zu können, sich mitzudrehen. Sofortiges Lob / Markersignal (z.B. Clicker) und Futter für den ersten kleinen Ansatz.
- Schafft Ihr Hund es, sich eine ganze Runde mitzudrehen? Das ist ja super! Wer noch mehr will, kann probieren, die eigene Bewegung zurückzunehmen, so dass sich der Hund ganz ohne Hilfe dreht. Besonders schnell ist das bei „Clickerhunden“ umgesetzt! Deuten Sie Ihre eigene Bewegung nur noch an – und loben / markern und belohnen Sie Ihren Hund, wenn er Anstalten macht, sich zu drehen. Später lassen Sie Ihre Bewegung sogar ganz weg und loben / markern und belohnen jeden kleinen Ansatz Ihres Hundes, sich selbständig zu drehen.
- Auch für dieses Drehen können Sie, wenn Sie mögen, ein Signal einführen (z.B. „Wie macht der Elefant?“).
Und was geht noch?
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
- Wenn Ihr Hund mit beiden Vorderpfoten auf dem Podest steht: Schafft er es, Ihnen die Pfote zu geben (Voraussetzung; Ihr Hund kennt das Pfote geben bereits)?
- Wenn Ihr Hund klein und wendig ist (und Ihr Podest entsprechend sicher), können Sie probieren, ob Sie Ihren Hund dazu bewegen können, alle Viere auf das Podest zu setzen. Vielleicht schafft er es sogar, darauf einen kleinen Trick (Sitz oder Männchen oder sogar eine Drehung – Voraussetzung: er beherrscht all diese Dinge bereits) vorzuführen?
- Sie können auch mehrere Podeste nebeneinander aufstellen und schicken Ihrem Hund von einem zum anderen und lassen ihn dort jeweils den Elefanten spielen. Vielleicht gelingt ja auch der direkte Wechsel – und Ihr Hund hangelt sich mit den Vorderpfoten von Podest zu Podest? Im Video unten sehen Sie Teka, die das vormacht – und sie zeigt auch, dass natürlich auch Hunde mit Handicaps mit Begeisterung dabei sind!
- Im Video von Barbara Otto und der netten Hundetruppe Balin, Bullet und Paris sehen Sie, was mit Podesten und Eimern alles möglich ist, wenn die Hunde allmählich immer mehr Körperbeherrschung entwickeln! Wichtig ist, na klar: Alles muss – wie bei den Vierbeinern im Video – freiwillig und gerne ausgeführt werden – und Sicherheit steht immer an erster Stelle!