Schnüffler und Sammler: Brennnesselsamen-Enrichment
Erinnern Sie sich noch an unseren Blog-Beitrag der Grashalm-Meditation? Darin haben wir erklärt, warum Schnüffeln für Hunde so wichtig ist – und dass es für sie ein großes Stück Lebensqualität bedeutet, ihnen auf dem Spaziergang alle Zeit der Welt zum sprichwörtlichen „Zeitunglesen“ zu lassen. Wir haben darin auch Tipps gegeben, wie Sie die Zeit des vermeintlichen „Stillstands“ bewusst genießen können (anstatt etwas genervt darauf zu warten, dass es endlich weiter geht). Hier kommt ein weiterer Tipp, speziell für den Spätsommer / Herbst.
Brennnesselsamen: Superfoods von nebenan
Egal, wo Ihr Hund gerade schnüffelt: Fast überall werden Sie Brennnesseln finden! Etwa ab August produzieren sie fleißig Samen, die bis in den Oktober gesammelt werden können. Und diese gehören (wie überhaupt die gesamte Brennnessel) definitiv zu den sogenannten „Superfoods“. Sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe . In getrockneter Form können Sie sowohl sich als auch Ihrem Hund gelegentlich einen Teelöffel davon übers Essen streuen (für kleine Hunde eher 1/2 Teelöffel). Außerdem sind die getrockneten Brennnesselsamen ein tolles Geschenk.
Wissenstipp Brennnessel
So wird gesammelt
Das Sammeln geht ganz einfach:
- Am besten, Sie nehmen (zum Beispiel in einer Bauchtasche) eine kleine Schere und einen Becher mit auf den Spaziergang.
- Die bevorzugte Sammelzeit ist an einem trockenen Tag mittags oder nachmittags: Dann sind die Samen schon gut „vorgetrocknet“ und wenig feucht.
- Sammeln sollten Sie an Orten mit wenig Abgas- oder Pestizidbelastung, d.h. Ränder von vielbefahrenen Straßen oder gespritzten Feldern sollten Sie besser meiden.
- Gesammelt wird von den weiblichen Pflanzen: An den männlichen Brennnesseln (jawoll, die gibt es auch!) sind die Samen sehr spärlich und stehen ab. Bei den weiblichen Pflanzen hängen sie oft in dichten Trauben herunter.
- Einfach einen Becher unter die Samenrispen halten und diese komplett abschneiden (sodass sie in den Becher fallen).
- Damit eventuell an den Samenständen befindliche Insekten fliehen können, haben wir es uns angewöhnt, vor dem Abschneiden der Samen den Brennnesselstiel einmal vorsichtig mit der Schere zu umfassen und damit an der Pflanze zu rütteln.
Schnüffel- und Sammlertipp
Was tun nach dem Sammeln?
So haben wir bislang die gesammelten Samen verarbeitet:
- Wieder zuhause, breiten wir die Samen für eine Weile flach an einem trockenen Ort draußen aus (zum Beispiel auf einem Stück Küchenpapier oder auf einem Leinentuch, in einem Karton mit fast heruntergeschnittenen Wänden). Kleine Tierchen, die sich eventuell noch in den Brennnesseln befinden, nutzen dann gerne die Gelegenheit zur Flucht.
- Nach ein paar Stunden legen wir die Samen (komplett mit Rispen) auf ein Backblech und trocknen sie bei ca. 40-50° für 1-2 Stunden im Ofen. Dabei einen Kochlöffel oder ähnliches in die Ofentür stecken, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Anschließen lassen wir die Samen noch einmal einen Tag in einem trockenen Raum stehen. Man kann die Samen auch ohne Ofen über mehrere Tage, ausgebreitet an einem trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, trocknen!
- Nach dem Trocknen fallen die Samen fast von selbst von den Ripsen. Sie können Sie eventuell noch durch ein Sieb geben, um sie von den Rispen zu trennen.
- Wenn die Samen komplett trocken sind, werden sie in ein Glas mit Schraubdeckel gefüllt und lichtgeschützt gelagert.
- Man sagt, dass sich die getrockneten Brennnesselsamen etwa ein Jahr lang halten.