Hier überraschen wir gleich zwei: Unseren Körper mit vielen unterschiedlichen Gelenkstellungen – und unseren Hund mit einem abenteuerlichen Suchspiel!
Der Hintergrund
Wir alle sitzen viel zu viel in körperlich einander ähnlichen Positionen: auf dem Bürostuhl, auf dem Sofa, im Auto, zum Beispiel. BewegungsexpertInnen raten deshalb: Setz dich häufiger „anders“ hin – zum Beispiel auf den Boden statt auf den Stuhl. Das tun wir hier. Und während wir uns dabei ordentlich verbiegen und unseren Körper durch ungewohnte Gelenkstellungen stärken, dürfen die Hunde einem Lieblingshobby nachgehen (Schnüffeln) und erleben dabei gleichzeitig ein Abenteuer.
Und so geht’s
Unser Zubehör: Nicht mehr als
- eine Hand voll Futterbröckchen
- eine große Decke
- wir in einer ungewöhnlichen Position auf dem Boden.
Jetzt geht’s los:
- Der Hund wird kurz außer Sichtweite gebracht: zum Beispiel durch das Suchen von ein paar ausgestreuten Futterbröckchen, mit Hilfe eines Familienmitgliedes in einem anderen Raum oder (wenn der Vierbeiner das kann) mit einem „Bleib“ um die Ecke herum.
- Jetzt begeben wir uns schnell in eine ungewöhnliche Ruheposition auf dem Boden. Je mehr Futterversteckmöglichkeiten sich an unserem Körper dadurch ergeben (zum Beispiel zwischen oder unter abgewinkelten Armen oder Beinen), desto besser.
- Anschließend verstecken wir das Futter körpernah um uns und unsere ungewöhnliche Ruheposition herum.
- Damit die Überraschung perfekt wird, ziehen wir noch schnell eine große Decke über uns.
- Dann rufen wir aus unserem Versteck heraus unseren Hund herbei und fordern ihn zum Futtersuchen auf!
Ghostbuster-Spezial-Tipps
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck: Wenn Sie von vornherein wissen, dass Ihr Hund schüchtern ist, gehen Sie bitte auf Nummer Sicher und treiben das Abenteuer nicht gleich auf die Spitze. Die gleichen Strategien greifen, wenn Ihr Hund sich wider Erwarten doch mit der ungewohnten Herausforderung schwer tut:
- Probieren Sie es zunächst einmal ohne Decke. Es könnte für Ihren Hund schon eine Herausforderung sein, Sie in einer ungewohnten Position zu sehen und dann noch körpernah auf die Suche zu gehen.
- Erst, wenn er mutig sucht, kann beim nächsten Mal die Decke ins Spiel kommen. Decken Sie sich dabei nicht komplett zu – und lassen Sie viele Lücken, durch die Ihr Hund unter die Decke gelangen kann. Bringen Sie außerdem Futter auch an den Außenseiten der Decke unter.
Sitz-Variationen
Hätten Sie gedacht, auf wie viele Weisen man sich auf dem Boden niederlassen kann? Jede davon macht uns ein Stück beweglicher und gesünder – und bietet im Zusammenhang mit unserem Schnüffelmonster-Spiel eine neue Abenteuer-Variation für unseren Hund (denn er weiß nie, in welcher Position er uns unter der Decke vorfindet).
Bewegungsexpertin Katy Bowman weist in ihrem Buch „Bewegung liegt in deiner DNA“ auf die Arbeit des Anthropologen Gordon Hewes hin, der schon vor vielen Jahren erkundet hat, wie Menschen in aller Welt ihre Ruhepausen verbringen. Die Schema-Zeichnungen in seinem Artikel (Screenshot daraus siehe unten, Artikel kostenlos herunterladbar z.B. unter https://anthrosource.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1525/aa.1955.57.2.02a00040) bieten viele Anregungen, auf welch vielfältige Art und Weise wir uns auf dem Boden niederlassen können (und dazu kommt natürlich auch noch eine Vielfalt an Liege-Positionen).
Crazy Moves - Die Spielregeln
Damit es lustig für beide Seiten wird, gelten für alle Crazy Moves die folgenden Spielregeln:
- Im Mittelpunkt steht, dass wir Zweibeiner ungewöhnliche Positionen einnehmen und dabei den Hunden eine Freude machen. Dass die Hunde dabei ebenfalls „turnen“, ist keine Voraussetzung. Es kann zum Beispiel auch schlichtweg darum gehen, den Hunden aus einer bestimmten Position heraus Leckerchen anzugeben, um den eigenen Körper herumzulotsen oder ein schon bekanntes Spiel aus für uns ungewohnter Position anzubieten oder abzufragen.
- Ganz wichtig: Die Hunde werden während der Spiele nicht hochgehoben, festgehalten oder sonstwie „händisch“ in Position gedrückt oder gezogen. Futterlocken ist natürlich erlaubt. Die Hunde dürfen das Spiel jederzeit verlassen.
- Am liebsten sind uns Übungen, bei denen alle mitmachen können: die weder bei Mensch noch Hund ein besonderes Können verlangen. Bitte schätzen Sie sich und Ihren Hund selbst gut ein, ob Sie einen Bewegungsablauf durchführen oder eine vorgeschlagene Positionen einnehmen können und wollen. Wichtig auch zu wissen: Bei den Crazy Moves geht es nicht um gezieltes Fitnesstraining – und wir von SPASS-MIT-HUND sind natürlich KEINE FitnessexpertInnen, die fachlich qualifiziert bestimmte Übungen anleiten können. Sie turnen sozusagen auf eigene Verantwortung.