Alles schon probiert?! Buch-Neuerscheinung mit Denkanstößen
Gehört Ihr Hund zu denen, die eine bestimmte „Verhaltensoriginalität“ haben? Vielleicht ist er jagdlich interessiert, skeptisch gegenüber Fremden, weniger verträglich mit Artgenossen, aufgeregt in bestimmten Umgebungen oder …? Sie haben bislang schon allerhand probiert, aber das Problem ist noch da? Oder aber Sie konnten bislang ganz gut mit der kleinen Schwäche Ihres Hundes leben, sind aber verunsichert, weil man Ihnen geraten hat, dass Sie daran unbedingt trainieren müssten?
In beiden Fällen werden Sie sich über das neue Buch von Thomas Riepe, Fachbuchautor und Hundepsychologe sowie Autor eines unserer Lieblingsbücher („Einfach Hund sein dürfen! Das Hundeleben natürlich gestalten„) freuen.
Alles schon probiert!
Hunde weniger trainieren und mehr akzeptieren
Thomas Riepe
Verlag Eugen Ulmer 2018
Paperback, 112 Seiten,
14,90 €
Das ansprechend gestaltete, leicht zu lesende Büchlein liefert keine Trainingsanleitungen – aber viele Denkanstöße, an denen wir Sie hier schon einmal teilhaben lassen möchten:
- Wie hoch sind eigentlich die Erwartungen, die wir an unsere Hunde stellen – und wie widersprüchlich manchmal? Wir entscheiden uns zum Beispiel für eine bestimmten Rasse (zum Beispiel einen Jagd-, Hüte- oder Wachhund) – möchten aber nicht, dass unser Hund seine Spezialfähigkeit im Alltag anwendet. Er soll auf seine Familie aufpassen – und gleichzeitig unseren Besuch freundlich und aufgeschlossen begrüßen. Er soll mit seinen Menschen je nach Bedarf ruhig oder aktiv sein: soll Sportpartner sein oder „Wärmflasche“, soll sich in der Stadt genau so zu benehmen wissen wie in Feld, Wald und Wiese, soll unauffällig und artig sein, wann immer der Mensch es verlangt. Sind es nicht geradezu „Superhundqualitäten“, die wir von unseren Hunden erwarten?
- Was ist, wenn unser Hund nicht immer ein „Superhund“ ist? Es gibt unzählige Philosophien und Methoden zur Hundeerziehung – und gerade der gesellschaftliche Druck, aktiv gegen das Problem anzugehen ist groß. Doch welche Erwartungen sind realistisch? Welche Bedürfnisse haben unsere Hunde? Wie möchten sie leben – und können wir tatsächlich alles erwarten und verlangen, was wir uns von unserem vierbeinigen Alltagsbegleiter wünschen?
Das kleine Buch ist das, was Verlag und Autor auf der Büchrückseite versprechen: Ein wohltuendes Plädoyer für einen entspannteren Umgang mit Hundeproblemen. Dabei geht es ausdrücklich nicht darum, dass Hunde nicht mehr trainiert werden sollen oder jegliches unerwünschtes Verhalten zu akzeptieren wäre. Aber: Unter der gut zu merkenden Prämisse, dass
- durch das Hundeverhalten kein anderes Lebewesen belästigt oder gefährdet wird,
- die Bedürfnisse des Hundes berücksichtigt werden und seine Lebensqualität hoch ist
- es dem Halter ebenfalls dabei gut geht
kann durchaus auch die Akzeptanz der Schwäche des Vierbeiners das Mittel der Wahl sein.
Welches die Bedürfnisse des Hundes sind und wie für die meisten der Vierbeiner ein Leben mit viel Lebensqualität aussieht (einfacher und ruhiger, als wir Menschen es oft denken), verrät das Buch im ersten Teil. Dazu gibt’s Tipps aus der Humanpsychologie, wie Hund und Mensch trotz „Hundeproblem“ gut durch den Alltag kommen können. Hätten wir einen Wunsch ans Büchlein frei gehabt, so hätten gerne noch ein paar mehr Praxisbeispiele dabei sein dürfen, wie das „Management“ diverser Verhaltensoriginalitäten konkret aussehen könnte.
Die Denkanstöße hingegen werden so manchem Hund-Mensch-Team bereits Erleichterung bringen. Und dem Tenor des Buches schließen wir uns aus vollem Herzen an: Genießen Sie das Leben mit Ihrem Hund – auch wenn er vielleicht nicht „perfekt“ ist!
Verlosungsaktion beendet
Mit freundlicher Unterstützung des Verlags Eugen Ulmer haben wir zwei Exemplare von „Alles schon probiert! Hunde weniger trainieren und mehr akzeptieren“ von Thomas Riepe verlost. Den Gewinnerinnen Kirsten Sch. aus Bremen sowie Eva Z. aus Völklingen wünschen wir viel Spaß beim Lesen.