Wenn wir den Schmetterling turnen, dann tun wir etwas für unsere Arme und Schultern. Dazu betreiben wir ein bisschen Feldforschung in Sachen Hundekognition (weshalb der Schmetterling auch ein kluger ist). Und vor allem: Wir haben Spaß! Vielen Dank an SPASS-MIT-HUND-Leserin Jutta mit Neufi Erwin für diese Inspiration!
So geht der Schmetterling
- Nehmen Sie ein paar Futterbröckchen in eine der beiden Hände. Sie sollten die Hand mit dem Futter noch problemlos fest zur Faust schließen können.
- Je nach Größe Ihres Hunde stellen Sie sich in einer leichten Grätsche vor ihn oder Sie knien sich vor ihn. Welche Position Sie einnehmen, hängt davon ab, ob Ihr Hund Ihre Hände erreichen kann, wenn Sie die Arme etwa hüfthoch zur Seite ausstrecken.
- Führen Sie beide Arme nach oben: so, als wollten Sie eine Kuppel über Ihrem Oberkörper aufspannen oder einen Kreis zeichnen.
- Geben Sie (in der Position ganz oben) aus der Futter-gefüllten Hand ein Futterbröckchen in die bislang leere Hand. Jetzt bewegen Sie beide Arme neben Ihrem Körper langsam wieder nach unten – auch erneut so, als wollten Sie einen Kreis zeichnen bzw. mit den Schmetterlingsflügeln schlagen. Die Hand mit dem einzelnen Leckerchen ist dabei geöffnet, mit der Handfläche nach oben – so dass das Leckerchen darauf liegt wie auf einem Teller. Die andere Hand mit dem „Futterreservoir“ ist zur Faust geballt.
- Aufgabe für den Hund, wenn die Arme in etwa in der Waagerechten bzw. hüfthoch angekommen sind: zur „richtigen“ Seite mit dem zugänglichen Leckerchen auf der flachen Hand zu gehen und es sich zu holen. Wichtig: Geht er zur Hand mit der geballten Faust, passiert nichts: kein „Nein“, keine Korrektur und natürlich auch keine Leckerchenfreigabe. Wenn er allzu hartnäckig probiert, an das Futter in der Faust zu kommen, nehmen Sie die Hand im Zweifelsfall einfach wieder nach oben.
- Hat Ihr Hund gefressen, gehen Ihre Arme sofort wieder nach oben – so, als wollten Sie erneut eine Kuppel aufspannen. Oberhalb des Kopfes schichten Sie unauffällig das Futter um: Die Hand, die als nächstes geöffnet das Futter serviert, wird mit einem einzelnen Bröckchen bestückt, die andere Hand nimmt den Rest auf und wird zur Faust geballt. Dann startet wieder genau der Ablauf wie oben beschrieben: Die Arme gehen mit einem Flügelschlag nach unten, die servierende Hand ist ausgestreckt mit Handfläche nach oben, die Hand mit dem restlichen Futterreservoir zur Faust geballt und so weiter.
Und was ist daran „klug“?
In unserem Fall war es zu unserer Überraschung so: Es gab auf Anhieb fast keine „Fehlversuche“. Beagle Berta marschierte wie selbstverständlich zur geöffneten Hand, während die geballte Faust nur ein einziges Mal angesteuert wurde. Wir haben uns gefragt: Liegt das daran, dass die geöffnete Hand mit den ausgestreckten Fingern vom Hund automatisch wie ein „Richtungsweiser“ wahrgenommen wird? Immerhin wissen wir aus der modernen Hundekognitionsforschung, dass Hunde von Natur aus menschliche Zeigegesten verstehen. Oder liegt hier ein „Kluger Hans“-Effekt vor und wir haben unbewusst feine körpersprachliche Signale mit Hinweis auf die „richtige“ Hand gegeben? Auf unseren Fotoserien haben wir einen leichte Asymmetrie dahingehend gesehen, dass die Futter servierende Hand oft in etwas niedrigerer Position als die Faust-Hand war. Entsprechen scheint ein Tipp zu sein, wenn ein Hund sich mit der Unterscheidung etwas schwerer tut: Einfach die Bewegung des „Futter servierenden“ Arms nach unten etwas früher losgehen lassen als die des „Faust-Arms“. Wir sind gespannt, was Sie beobachten!
Crazy Moves - Die Spielregeln
Damit es lustig für beide Seiten wird, gelten für alle Crazy Moves die folgenden Spielregeln:
- Im Mittelpunkt steht, dass wir Zweibeiner ungewöhnliche Positionen einnehmen und dabei den Hunden eine Freude machen. Dass die Hunde dabei ebenfalls „turnen“, ist keine Voraussetzung. Es kann zum Beispiel auch schlichtweg darum gehen, den Hunden aus einer bestimmten Position heraus Leckerchen anzugeben, um den eigenen Körper herumzulotsen oder ein schon bekanntes Spiel aus für uns ungewohnter Position anzubieten oder abzufragen.
- Ganz wichtig: Die Hunde werden während der Spiele nicht hochgehoben, festgehalten oder sonstwie „händisch“ in Position gedrückt oder gezogen. Futterlocken ist natürlich erlaubt. Die Hunde dürfen das Spiel jederzeit verlassen.
- Am liebsten sind uns Übungen, bei denen alle mitmachen können: die weder bei Mensch noch Hund ein besonderes Können verlangen. Bitte schätzen Sie sich und Ihren Hund selbst gut ein, ob Sie einen Bewegungsablauf durchführen oder eine vorgeschlagene Positionen einnehmen können und wollen. Wichtig auch zu wissen: Bei den Crazy Moves geht es nicht um gezieltes Fitnesstraining – und wir von SPASS-MIT-HUND sind natürlich KEINE FitnessexpertInnen, die fachlich qualifiziert bestimmte Übungen anleiten können. Sie turnen sozusagen auf eigene Verantwortung.