Uns Hundeleute treibt natürlich um, dass es unseren Vierbeinern gut geht: dass sie sich wohlfühlen und bei guter Gesundheit sind. Fast automatisch stellt sich dabei auch die Frage nach der „richtigen“ Fütterung.
Was wird aufgetischt?
Wer kennt sie nicht, die regelrechten „Glaubenskriege“, die zeitweise um die Ernährung unserer Hunde geführt wurden. Füttern wir selbstzubereitet (gekocht oder roh) oder Fertigfutter (trocken oder feucht)? Inzwischen ist man schlauer und die Experten sind sich einig: DIE einzig wahre Fütterungsform gibt es nicht. Es gibt viele gute Gründe, sich für die eine oder eine Ernährungsform zu entscheiden – und ein paar Dinge, die Sie jeweils beachten sollten. In aller Kürze:
- Fertigfutter ist im Regelfall ausgewogen und praktisch für den Alltag – dafür haben Sie naturgemäß wenig Kontrolle über die Qualität der Inhaltsstoffe. Füttern Sie Fertigfutter, sollten Sie sich fit in Etikettenkunde machen, um unter den Unmengen von Angeboten ein hochwertiges herauszufinden (denn teuer heißt nicht automatisch hochwertig).
- Selbstzubereitete Rationen (ob roh oder gekocht) können Sie individuell auf die Bedürfnisse des Hundes abstimmen. Sie haben volle Kontrolle über die Zutaten. Dafür sind diese Rationen zeitaufwändiger in der Zubereitung. Und ganz wichtig: Es ist dringend erforderlich, die Futterration durchrechnen zu lassen (im Idealfall von einem auf Diätetik/Ernährung spezialisierten Tierarzt) und im Regelfall geht es nicht ohne eine ergänzende Mineralstoffmischung. In letzter Zeit wird von Expertinnen und Experten häufig auf die gesundheitlichen Risiken hingewiesen, die sich für für den Menschen (!) durch die Fütterung des Hundes mit rohem Fleisch ergeben. Gerade, wenn empfindliche Menschen (immungeschwächte, Kinder, Senioren) mit im Haushalt leben, wird tierärztlich dringend dazu geraten, das Fleisch vor dem Verfüttern zu kochen.
Crashkurs Fertigfutter-Etikettenkunde
Ganz wichtig: Achten Sie darauf, dass das Futter explizit als „Alleinfuttermittel“ gekennzeichnet ist. Nur dies gewährleistet eine ausgewogene Nährstoffversorgung.
Aufschluss über die tatsächliche Zusammensetzung des Futters gibt die genaue Auflistung der Inhaltsstoffe. Diese sind absteigend nach Gewicht aufgeführt. Deshalb: Achten Sie darauf, dass der Fleischanteil an erster Stelle steht – und nicht Getreide oder andere Kohlenhydratquellen (wobei Kohlenhydrate grundsätzlich eine wertvolle Energiequelle darstellen und keineswegs zu verteufeln sind)! Aber Achtung: Damit es sich bei dem „Fleisch“ tatsächlich um hochwertiges Muskelfleisch handelt, müssen Sie genau nachlesen. Ein Beispiel der Begrifflichkeiten:
- „Rindfleisch“ = reines Fleisch – allerdings gewogen inklusive seines Anteils von Wasser und Fett von ca. 70 %.
- „Rindfleischmehl“ = Rindfleisch, dem das Wasser entzogen wurde, gewogen NACH dem Trocknen,
- „Rind“ = alles vom Rind, d.h. im Regelfall tierische Nebenerzeugnisse / Schlachtabfälle, kein Fleisch
- „Rindermehl“ = alles vom Rind in getrockneter Form, d.h. im Regelfall tierische Nebenerzeugnisse / Schlachtabfälle, kein bzw. wenig Fleisch
- „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“: alles aus der Verarbeitung des Tierkörpers. d.h. da hier keine Anteile angegeben sind, muss hier theoretisch kein / kaum Fleisch enthalten sein!
Faustregel: Wenn ein Hersteller hochwertige Zutaten verwendet, dann wird er diese im Regelfall einzeln aufführen und sie nicht in einer Gruppe („Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ oder „Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse“) zusammenfassen.
Ganz wichtig: Ihr Vierbeiner sollte sein Futter nicht nur gut vertragen, sondern es sollte ihm auch gut schmecken!
Wissenstipp im Video
…und wie wird es serviert?
In den Vordergrund rückt zunehmend, WIE das Futter serviert wird. Denn wenn wir uns anschauen, wie sogenannte selbstbestimmt lebende Hunde in aller Welt (z.B. Dorfhunde) ihren Tag verbringen, dann haben sie eines gemeinsam: Sie verbringen einen großen Teil ihrer aktiven Zeit damit, nach Futter zu suchen! Und so spricht es sich inzwischen rum: Das Verabreichen der Mahlzeit als Beschäftigung zu nutzen, ist die nächstliegendste und natürlichste Art, Abwechslung in den Hunde-Alltag zu bringen. Und genau dafür haben wir etwas für Sie!
Kauspielspaß für Hunde
66 Do-it-yourself-Ideen
Christina Sondermann
Verlag Eugen Ulmer
Paperback, 96 Seiten
zahlreiche Fotos und Abbildungen
14,95 €
Reißen, kauen, schlecken, nagen – und das abwechslungsreich und in immer neuen Variationen: Hier wird die Mahlzeit im Handumdrehen zum Beschäftigungsspaß, der immer neue Strategien vom Hund verlangt. Packen Sie Snackpakete, füllen Sie Antischlingnäpfe, stopfen Sie Kauspielzeuge, entdecken Sie den guten alten Futterball neu oder – wenn Sie es kreativ lieben – basteln Sie mit Ihren Kindern Hundeknupserhäuser. Die sogenannte „Schnauzenarbeit“ (als Pendant zur Nasenarbeit) fristet bei uns Hundeleuten oft noch ein Schattendasein – vielleicht, weil Fressen so selbstverständlich ist. Entdecken Sie sie als tolle und alltagstaugliche Beschäftigungsmöglichkeit, die zudem jede Menge positiver Nebeneffekte besitzt (Hunde werden ruhiger, bleiben entspannter allein, fahren besser im Auto mit, meistern stressige Situationen gelassener,…).
Und für all diejenigen, die von der Glücksfee nicht bedacht werden: Im SPASS-MIT-HUND-Adventskalender 2014 stand schon einmal die Schnauzenarbeit im Mittelpunkt. Daraus entstanden ist das pdf-eBook „Weihnachtsschleckerei“, randvoll mit tollen Ideen und Rezepten unserer Leserinnen und Leser. Sie können es sich hier kostenlos herunterladen.