Hundemarken: Schellenbaum am Hundeohr
Trägt Ihr Hund eine Steuermarke? Und vielleicht noch einen Adressanhänger? Dann haben wir einen ganz besonderen Geschenktipp für Sie, mit dem Sie Ihrem Vierbeiner eine große Freude machen können – genauer gesagt: seinen empfindlichen Ohren!
Hundeohren sind empfindlich…
Hunde hören viel besser als wir Menschen. Ganz besonders gilt dies für die hohen Tonlagen. Hunde
- hören hohe Töne lauter.
- nehmen auch Töne wahr, die das menschliche Ohr nicht mehr hören kann (Mensch: bis ca. 20.000 Hz., Hund: bis ca. 50.000 Hz, bei Hunden mit großen Ohren sogar bis ca. 75.000 Hz.).
Es wird angenommen, dass Hunde Geräusche aus vier Mal größerer Entfernung hören können als wir Menschen. Außerdem hören sie mit beiden Ohren unabhängig voneinander.
Die Folge: Sie sind geräuschempfindlicher als wir, erschrecken sich schneller und werden durch für uns nicht hörbare Geräusche abgelenkt. Lärm verursacht Stress – und für die empfindlichen Ohren des Hundes beginnt der Lärm schon viel früher.
…und Hundemarken sind laut!
Eine Menge Hunde sind, wann immer sie ein Halsband oder Brustgeschirr tragen, mit klimpernden Steuermarken unterwegs. Je nach Gemeinde sind sogar Strafzahlungen fällig, wenn Hund „ohne“ erwischt wird. Dazu kommen vielleicht noch ein Adressanhänger und/oder eine Tasso-Marke, der Leinenkarabiner – und fertig ist der Schellenbaum an Halsband oder Brustgeschirr.
Auf der Jahreskonferenz der Pet Dog Trainers of Europe im Jahr 2015 in Bad Wimpfen berichtete die englische Trainerin und Hunde-Expertin Karen Webb darüber, den Schalldruckpegel von Hundemarken gemessen zu haben – und kam dabei auf 86 dB. In gängigen Schalldruckpegeltabellen (siehe hierzu auch Wikipedia) entspricht das in etwa dem Lärm einer Hauptverkehrsstraße (80-90 dB). Ab 85 dB sind demnach für den Menschen „Gehörschäden bei langfristiger Einwirkung“ zu erwarten.
Mit dem Wissen um die besondere Empfindlichkeit der Hundeohren, ganz besonders in den höheren Frequenzen, wird schnell klar: So ein Gebimmel muss tierisch nerven!
Dagegen gibt’s was!
Die gute Nachricht: Das Markengeklimper am Halsband oder Brustgeschirr ist ganz einfach abstellbar!
Die käufliche Variante:
- Es gibt spezielle Täschchen, in denen die Marken verschwinden können – oft handgefertigt, und nach Wunsch richtig chic, passend zum Brustgeschirr oder Halsband. Einfach mal nach der Begriffskombination „Hundemarke“ und „Tasche“ googlen oder nach „Halsbandtasche“ suchen.
Und dann gibt’s noch jede Menge Do-it-yourself-Tipps (von uns allerdings nicht Praxis-erprobt, weil es in unserer Stadt keine Steuermarken gibt), zum Beispiel:
- ca. 2 mm große Klebefüße aus Silikon oder Gummi aus dem Baumarkt auf die Marken kleben – 3 Klebefüße pro Markenseite sollen ausreichend sein
- bei passender Größe Schlüsselringe aus Gummi um die Marken ziehen
- Wasserbomben-Luftballons (d.h. entsprechend kleine Ballons) darüber ziehen.
Von Barbara Otto mit Paris und Balin erhielten wir den folgenden Tipp (vielen herzlichen Dank dafür!):
- Am Gurtband vom Brustgeschirr Klettverschluss befestigen und die klappernden Marken und den Ring damit umwickeln. Das Bild oben links zeigt, wie die Konstruktion im geschlossenen Zustand aussieht.
- Damit die Marken nicht nach oben herausrutschen können, wird der unten liegende Teil des Klettverschlusses eingeschnitten und der Ring, an dem die Marken hängen, hineingeschoben (Bild oben rechts). Wenn jetzt der oben liegende Teil des Klettverschlusses darüber geklappt wird, hält alles schön fest.
Wie so vieles im Leben ganz einfach – man muss es nur wissen und tun!