SPASS-MIT-HUND bei VOX hundkatzemaus:
Indoor-Beschäftigung – nicht nur für Tierheimhunde
Schon mit einfachen Mitteln lässt sich der Hunde-Alltag bereichern: Gemeinsam mit Ingmar Karrie, Tierheimleiter der Tierfreunde Münster, stellen wir Beschäftigungsmöglichkeiten vor, die sich ganz besonders – aber nicht nur – für den Einsatz im Tierheim eignen. Auch in Zeiten von Corona, in denen (mit Ausnahme bereichernder Spaziergänge in der freien Natur) Zuhausebleiben angesagt ist, bieten sie Abwechslung und teils auch Bastelspaß!
Die Sendung vom 14.03.2020 können Sie in der Mediathek von VOX hundkatzemaus anschauen – und hier bei uns weitere Tipps und Anleitungen für die darin gezeigten Ideen abholen!
Schredder- und Schnüffelkisten
Simpel, unspektakulär, altbekannt – und doch echte Dauerbrenner: Schredder- und Schnüffelkisten! Der Hintergrund: In all unseren Hunden schlummert das genetische Erbe von Beutegreifern! Essbares aufstöbern, erlegen, zerlegen und schließlich aufessen – das liegt ihnen im Blut und macht sie glücklich. Aus Kartons, Packpapier und Papprollen können Sie deshalb im Nu spannenden Schredder- und Schnüffelkisten kreieren und damit (für trockene Bröckchen) gelegentlich den Futternapf ersetzen! Weitere Anregungen dazu finden Sie hier.
Spezialtipp für Starter und Schüchterne
Die Leckereien werden nicht fest ins eingepackt und eingewickelt, sondern eher zwischen die Füllmaterialien gelegt. Nach dem Motto „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck“ sorgen ein paar besonders schmackhafte Bröckchen (z.B. Fleischwurst) obendrauf und ein paar Tupfer Hundeleberwurst außen an der Kiste für garantierte Ersterfolge!
Spezial: Abenteuer Pappkarton
Ein absolutes Highlight für Hund und Mensch ist bei den Dreharbeiten spontan entstanden – zu sehen am Ende des Sendungsteils zu den Schredderkisten: Einen sehr großen Karton haben wir an beiden Enden geöffnet, die Innenwände mit Tupfern von Hundeleberwurst versehen – und den sich ergebenden Tunnel für noch mehr Abenteuer mit Packpapier verstopft. Diesen „Tunnel“ haben wir zunächst aufrecht hingestellt (d.h. Öffnung nach oben und nach unten) – und die Hunde dann machen lassen. Wie sie sich den Karton erobert haben, war absolut faszinierend: erst umgeworfen, dann den Kopf reingesteckt, dann ganz durchgekrochen.
Spezialtipp für Starter und Schüchterne
Nehmen Sie einen sehr großen Karton, so dass Ihr Hund niemals das Gefühl hat, darin stecken bleiben zu können. Verzichten Sie zunächst darauf, die Röhre mit Packpapier zu verstopfen, sondern lassen Sie sie frei zugänglich. Legen Sie den Karton von Anfang an auf die Seite und halten Sie ihn gut fest, damit er möglichst wenig wackelt. Platzieren Sie besonders viele Tupfer nahe des Eingangsbereiches und freuen Sie sich über die ersten Ansätze des Hundes, den Kopf in die Röhre zu stecken. Er muss nicht gleich ganz darin verschwinden!
Die Pinata
Die Pinata ist eine Kugel aus Pappmaché, die mit Leckerchen gefüllt wird und vom Hund gerollt oder zerschreddert werden kann. So wird sie hergestellt:
- Das Zubehör: ein paar Luftballons, dünnes, unbedrucktes, naturfarbenes Seidenpapier (in Streifen geschnitten), Wasser und Mehl
- Der Luftballon wird aufgeblasen (wir haben ihn auf ein großes Glas gestellt, damit er nicht hin und her kullert).
- Mehl und Wasser werden gemischt, bis eine zähe weiße Flüssigkeit ensteht. Darin werden die Papierstreifen eingetaucht und auf den Luftballon geklebt, bis er komplett mit Papier bedeckt ist.
- Anschließend müssen die Pinatas trocknen, dafür dürfen Sie sich ruhig ein/zwei Tage Zeit lassen. Wenn das Papier trocken und hart ist, muss nur noch der Luftballon zerstochen werden.
Eine information, die nicht mit gesendet worden ist: Die Hunde-Pinata ist eine Idee aus dem Tierheim Wien und wird dort schon lange für die Beschäftigung von Hunde, Katzen und Kleintieren eingesetzt. Für unseren Fernsehbeitrag haben erstmals selbst damit experimentiert. Unser Fazit: Um sie „mal eben“ im Tierheim-Alltag herzustellen, ist sie natürlich zu aufwändig. Allerdings sind die Pinatas toll für Bastelaktionen mit Kindern oder auch erwachsenen Freiwilligen, die sie „auf Vorrat“ für die Tierheimtiere herstellen können – und natürlich auch ein toller Bastelspaß für Kind und Hund zuhause. Vielen Dank an Gudrun Braun, Biologin, Tiertrainerin und Enrichment-Expertin aus Wien, die uns mit den nachfolgenden Zusatz-Infos zur Pinata versorgt hat:
- Der Aufwand der Herstellung ist enorm und leider für eine alltägliche Beschäftigung im Tierheimtag nicht machbar. ABER ideal für Kinderworkshops, z.B. Schulklassen, die sich für den Tierschutz interessieren und gerne aktiv etwas machen wollen. Oder andere Events, wie z.B. Kinderbasteln beim Tag der offenen Tür…….
- Die Haltbarkeit ist auf jeden Fall vier Wochen, länger haben wir sie nie aufgehoben, weil wir sie bis dahin locker verbraucht haben.
- Super essbar, wenn man kein bedrucktes Papier verwendet. Die Tiere, die es gefressen haben, hatten danach null Probleme, wurde ohne Rückstände verdaut!
- Nicht nur für Hunde geeignet, sondern auch bei Katzen und Meerschweinchen und Kaninchen sehr beliebt.
- Man kann sie mit unterschiedlichen Dingen befüllen, für Kleintiere mit Heu und für Katzen mit Papierschnipsel und bei Hunden mit Stroh und Papier etc. dazu kann man dann Leckerlis darin verstecken. Wir haben bei uns im Tierheim Kleinaffen, da haben wir zB. Mehlwürmer in das Stroh mithinein gemischt, war großartig, sie waren Stunden beschäftigt.
- Man kann die Größe der Pinata variieren, je nachdem wir groß man den Luftballon aufbläst und wie weit man mit der Pappmache Mischung bis zur Öffnung arbeitet, je kleiner die Öffnung, desto mehr wird die Pinata zur Futterkugel, wo man nur ein paar Leckerlis hinein gibt und fertig. Außerdem kommt es auf die Schichten an, je mehr Schichten man von dem Papier Mehl (Pappmache Mischung) aufträgt, desto dicker und fester wird die Pinata. Braucht zwar auch länger zum Trocknen, aber hält auch länger, ist stabiler.
Unser Zusatztipp: Darauf achten, dass die Öffnungen so klein sind, dass der Hundekopf nicht darin stecken bleiben kann – und die Hunde bei der Beschäftigung mit der Pinata gut im Auge behalten.
Der Schnüffelteppich
Viele Hunde(besitzer) kennen und lieben ihn bereits – und er ist ganz einfach aus einer Spülbeckenmatte und ein paar alten dünnen Fleecedecken herzustellen: der Schnüffelteppich. Die ausführliche Bastelanleitung finden sie hier bei SPASS-MIT-HUND.
Der Schnüffelsalat
Wir sind definitiv gegen Lebensmittelverschwendung. Deshalb ist der Schnüffelsalat auch eher etwas für Tierheime zu Zeiten, in denen mehr Salatspenden als hungrige Nager da sind (oder aber: bevor der Salat an die Nager verfüttert wird). Außerdem ist er zugegebenermaßen eine schöne Osteridee: Der Hund bekommt ein eigenes Schnüffelnest – in Form eines Salatkopfes, zwischen dessen Blättern Futterbröckchen versteckt sind! Hunde, die gerne Grünes fressen, können sich neben dem Schnüffelspaß auch an den Salatblättern laben (dafür am besten unbehandelten Salat verwenden), alle anderen genießen den Suchspaß.
Schnüffeldecken-Origami
Eine unserer absoluten Alltagsfavoriten: Durch verschiedene Falttechniken wird eine alte Decke zu immer wieder neuen Schnüffel-Herausforderungen. Die Anleitung dafür können Sie sich hier bei SPASS-MIT-HUND herunterladen.