„Platz“ machen in allen erdenklichen Positionen um uns Menschen herum kann aus Hundesicht schon kniffelig sein. Aber wie ist es erst, wenn wir Zweibeiner uns dabei in Rücken- oder Bauchlage befinden und versuchen, die Hunde von dort aus in bestimmte Positionen zu lotsen? Für diesen Crazy Move haben zwei Anregungen unserer Leserinnen Claudia mit Fluffy und Doreen mit Merlin Pate gestanden – und wir haben sie weiter gesponnen!
Für kleine leichte Hunde
Warum der Fluffy- und der Merlin-Move ausschließlich den Leichtgewichten vorbehalten sind, aber mit diesen extrem viel Spaß machen, werden Sie gleich sehen:
- Merlins Hundebrücke, erfunden und fotografiert von SPASS-MIT-HUND-Leserin Doreen: Ausgangsposition für den Menschen ist die Rückenlage und Ziel ist es, den Hund dazu zu bewegen, auf den Bauch des Menschen zu krabbeln und sich dort zum Beispiel in Platz- oder Sitzposition zu begeben. Doreen macht sogar noch mehr daraus und schreibt: „Ich lege mich auf den Rücken, Beine ausgestreckt oder angezogen, und Merlin springt auf meinen Bauch, macht ‚Sitz‘ oder „Platz‘ und bekommt ein Leckerchen. Danach hüpft er runter und ich stelle die Beine hinter die Pobacken und hebe den Po an (wie eine Brücke aber Kopf und Schultern auf dem Boden lassen). Dann geht Merlin unter mir durch und bekommt das nächste Leckerchen. Und dann wieder alles von vorn.“
- Fluffys Lastenträger: Fluffy macht Ähnliches. Ausgangsposition ist allerdings die Bauchlage. Aus der Bauchlage heraus wird der Vierbeiner dazu gebracht, auf den Rücken zu steigen und sich dort hinzulegen oder hinzusetzen. Für Mutige wie Fluffy geht der Mensch dann sogar vorsichtig hoch in den Vierfüßlerstand. Wichtig: Weil es natürlich immer mal sein kann, dass der Hund abspringt, für eine weiche Landung unbedingt auf einen rutschfesten, weichen Untergrund achten. Für den Anfang leistet ein zweibeiniger Assistent wertvolle Hilfestellung, der zum Beispiel das Überreichen von Belohnungen übernimmt und durch eine hohe Belohnungsfrequenz dafür sorgt, dass der Hund möglichst gar nicht erst abspringt.
Für den Rest der Welt
Was für kleine leichte Hunde wunderbar funktioniert, kommt (zum Schutz der menschlichen Gesundheit) ab einem bestimmten Hunde-Gewicht an seine Grenzen. Aber die Grundidee bleibt gleich:
- Wir liegen auf dem Rücken oder Bauch, genügend Belohnungsleckerchen in Reichweite (z.B. in einer Bauchtasche oder in der Hand). Nur diesmal springt der Hund nicht auf uns, sondern wir probieren, ihn aus unserer etwas hilflosen Position heraus dazu zu bewegen, sich an verschiedensten Stellen rund um unseren Körper herum hinzulegen und belohnen ihn jeweils dafür.
- Wenn wir uns als Mittelpunkt einer Uhr verstehen würden, dann könnten sich zum Beispiel die Platz-Positionen zwölf Uhr, drei Uhr, sechs Uhr und 9 Uhr ergeben.
- Oder wir versuchen, den Vierbeiner zwischen unseren Beinen oder quasi in unserer Achselhöhle (vielleicht sogar mit Kopf auf unserer Schulter?) einzuparken.
- Wichtig zu wissen: Gut möglich, dass Ihr Hund nicht auf Anhieb auf das bekannte „Platz-Kommando“ reagiert. Das wird mit ziemlicher Sicherheit daran liegen, dass er nicht daran gewöhnt ist, dass Sie es in Bauch- oder Rückenlage geben. Um ihrem Vierbeiner das Verstehen zu erleichtern, können Sie sich übergangsweise ein wenig aufsetzen und auch ein Leckerchen als Lockmittel verwenden.
Sicherheitstipp für Ungestüme
Was wir bei allen Crazy-Moves sagen, gilt hier ganz besonders: Überlegen Sie immer gut ab, ob Sie einen vorgeschlagenen Bewegungsablauf tatsächlich absolvieren. In diesem Fall sollten Sie das besonders dann tun, wenn Ihr Hund ein paar Kilos auf die Waage bringt und dazu sehr ungestüm ist. Denn natürlich ist es nie ausgeschlossen, dass er im Überschwang doch einmal auf Ihrem Bauch oder Rücken landet. Ein bisschen mehr Schutz empfindlicher Körperbereiche ergibt sich, wenn Sie zunächst aus der Bauchlage heraus starten.
Crazy Moves - Die Spielregeln
Damit es lustig für beide Seiten wird, gelten für alle Crazy Moves die folgenden Spielregeln:
- Im Mittelpunkt steht, dass wir Zweibeiner ungewöhnliche Positionen einnehmen und dabei den Hunden eine Freude machen. Dass die Hunde dabei ebenfalls „turnen“, ist keine Voraussetzung. Es kann zum Beispiel auch schlichtweg darum gehen, den Hunden aus einer bestimmten Position heraus Leckerchen anzugeben, um den eigenen Körper herumzulotsen oder ein schon bekanntes Spiel aus für uns ungewohnter Position anzubieten oder abzufragen.
- Ganz wichtig: Die Hunde werden während der Spiele nicht hochgehoben, festgehalten oder sonstwie „händisch“ in Position gedrückt oder gezogen. Futterlocken ist natürlich erlaubt. Die Hunde dürfen das Spiel jederzeit verlassen.
- Am liebsten sind uns Übungen, bei denen alle mitmachen können: die weder bei Mensch noch Hund ein besonderes Können verlangen. Bitte schätzen Sie sich und Ihren Hund selbst gut ein, ob Sie einen Bewegungsablauf durchführen oder eine vorgeschlagene Positionen einnehmen können und wollen. Wichtig auch zu wissen: Bei den Crazy Moves geht es nicht um gezieltes Fitnesstraining – und wir von SPASS-MIT-HUND sind natürlich KEINE FitnessexpertInnen, die fachlich qualifiziert bestimmte Übungen anleiten können. Sie turnen sozusagen auf eigene Verantwortung.