Je nachdem, wo wir Hundeleute leben, ist es erforderlich, unter bestimmten Bedingungen (bei bestimmter Größe oder Rasse des Hundes, als Ersthundehalter, …) bei der Anschaffung eines neuen Hundes einen Sachkundenachweis oder auch einen Hundeführerschein abzulegen. In Deutschland regeln das die jeweiligen Landeshundegesetze. Der Erwerb sogenannter „Hundeführerscheine“ wird manchmal auch von Hundeschulen oder – vereinen angeboten. Die Hundehalter werden hier animiert, sich einen gewissen Sachverstand rund um den Hund anzueignen, der in einem kleinen Test abgefragt wird, und oft gibt’s dazu auch einen Praxisteil, in dem das Hund-Mensch-Team seine Alltagstauglichkeit unter Beweis stellt. Wenn so etwas gut gemacht ist: eine sinnvolle Sache, die weitaus mehr sein kann als eine lästige Pflicht, sondern die Hund und Halter fit für ein gutes Zusammenleben und das Überleben im Alltag macht.
„Gut gemacht“, heißt für uns dabei: Es wird aktuelles, zeitgemäßes Wissen erworben (und anschließend in Theorie und /oder Praxis abgefragt), das zum Beispiel
- den Besitzer fit für die Bedürfnisse seines Hundes macht,
- ihn die Grundlagen der Hundesprache lehrt,
- als „Knigge“ für ein rücksichtsvolles Miteinander im Alltag dient,
- einen freundlichen und fairen Umgang mit dem Hund vermittelt,
- mit mancherlei Altlasten aus der Hundewelt (Stichwort: Rangordnung / Dominanz) aufräumt bzw. zumindest davon frei ist.
Leider ist so etwas nicht selbstverständlich. Teils ist in den Prüfungen das abgefragte Wissen noch nicht auf dem neusten Stand. Und teils ist es auch schwierig, den Hundebesitzern geeignete Materialien zur Vorbereitung an die Hand zu geben (sie sollen ja nicht gleich direkt eine ganze Bücherliste durcharbeiten müssen).
Wir haben ein Buch entdeckt, das diese Kriterien (fast, siehe unten) vollständig erfüllt – und sowohl den Hundebesitzern zum Lernen an die Hand gegeben werden kann als auch den Machern von Hundeführerscheinen und Sachkundenachweisen als Richtschnur für die Gestaltung ihrer Fragebögen und Prüfungen dienen kann. Darüber hinaus ist es durchaus – auch ohne „Prüfungshintergrund“- als kleines, kompaktes und dazu preiswertes Handbuch der Hundehaltung für jedermensch anzusehen.
Sachkundenachweis für Hundehalter
Celina del Amo
Verlag Eugen Ulmer
Paperback, 192 Seiten, zahlreiche Fotos
12,95 €
Das Buch ist darauf ausgelegt, die Leserinnen und Leser dafür fit zu machen, den Sachkundenachweis oder Hundeführerschein zu bestehen – und sie in die Lage zu versetzen, Fragen aus allen Bereichen rund um den Hund zutreffend zu beantworten. Entsprechend komprimiert kommt es daher: Stark verdichtet (aber dennoch gut lesbar und ansprechend gestaltet), auf nicht mal 200 Seiten, gibt’s einen Rundumschlag um die Hundehaltung: von der Anschaffung über Verhalten, Grundbedürfnisse, Hundesprache, Lernverhalten, Hund und Recht. Dazu enthält das Buch noch einen Grunderziehungskurs mit einem Fünf-Wochen-Lernprogramm und am Ende einen Fragenteil mit Lösungen. Das Wissen, welches in diesem Buch vermittelt wird, ist erfreulich aktuell (was bei derartigen Grundlagenbüchern leider absolut nicht selbstverständlich ist). Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die wir modifizieren würden (z.B. noch deutlichere Darstellung, dass „Rangordnungskonzepte“ mehr schaden als nützen; etwas differenziertere Darstellung zum „Halti“ und den gesundheitlichen Gefahren bei nicht sachgemäßem Umgang damit; deutlicheres Plädoyer für Brustgeschirr und lange Leinen). Trotzdem: Wer „ein Buch“ sucht, das als Rundumschlag sämtliche Grundlagen der Hundehaltung kompakt vermittelt, der ist mit diesem Titel gut bedient – ob mit Prüfung oder ohne.
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